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Josef Sasso (1920-1995)

Josef Sasso (1920-1995)

Josef Sasso, 1920 in Urschendorf geboren, war während der Zeit des Nationalsozialismus im politischen Widerstand aktiv.

Josef Sasso war schon als Kind Mitglied bei den Kinderfreunden. Nach 1938 wechselte er von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) zum Kommunistischen Jugendverband (KJV).

In seiner Zeit des politischen Widerstands lernte er beinahe alle Einrichtungen des Naziterrors in Österreich kennen. 1939 wurde er im Zuge seiner Tätigkeit bei dem damals verbotenen KJV bei der Beteiligung der Herstellung einer Zeitschrift der KJV von der Gestapo verhaftet und. Mit dem Urteil "Vorbereitung zum Hochverrat" wurde er in das Zuchthaus Graz Karlau eingewiesen. Nachdem er zwei Jahre und neun Monate inhaftiert war, wurde er kurz nach seiner Entlassung zur Strafdivison 999 einberufen. In Afrika desertierte er in alliierte Kriegsgefangenschaft und wurde zum Funker und Fallschirmspringer ausgebildet. Wie die meisten Fallschirmspringer wurde auch Josef Sasso nach seinem Absprung von der Gestapo aufgespürt und verhaftet. Die Folter und die Brutalität, die er in der Gestapoleitstelle in Wien ertragen musste, ist unvorstellbar. Sein Leidensweg durch die Nationalsozialisten in der Gestapozentrale am Wiener Morzinplatz dauerte von 5.4.1944 bis 12.1.1945 und war damit aber noch nicht beendet. Josef Sasso wurde danach  noch in die Kleine Festung Theresienstadt deportiert, von wo er schließlich befreit wurde.

In der Hoffnung mehr über seine Mutter und Schwägerin zu erfahren, machte er sich auf den Weg zu seiner zukünftigen Frau Katharina Smudits, die aus dem Konzentrationslager Ravensbrück nach Wien zurückgekehrt war. Seine Mutter und seine Schwägerin kamen erst sehr spät nach Hause. Nach ihrer Rückkehr gab es kaum Unterstützung und auch keine physische und psychische Betreuung für ehemalige Häftlinge. Sein Vater kehrte nicht mehr zurück, er wurde im Konzentrationslager Buchenwald kurz vor der Befreiung von einem SS-Mann ermordet.

Josef Sasso verstarb am 13. Dezember 1995 nach einer zweijährigen Krankheit, die auch zeigte, dass er seine Traumen durch den Terror und die Brutalität der Nationalsozialisten niemals verarbeiten konnte.

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