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Stadttempel - Israelitische Kultusgemeinde Wien

Der "Seitenstettentempel" versteckt sich hinter einem Mietshaus

Die Hauptsynagoge von Wien befindet sich in der Seitenstettengasse 4. Die Eröffnung des klassizistischen Tempels, erbaut von Joseph Kornhäusel, war am 9. April 1826. Nach den damals geltenden Vorschriften mussten nichtkatholische Gotteshäuser verborgen werden und durften nicht von der Straße aus sichtbar sein. Die Synagoge steht daher hinter einem fünfgeschoßigen Mietshaus. Über dem Eingangstor des Straßengebäudes befindet sich die Inschrift: "Kommet zu seinen Toren mit Dank, zu seinen Vorhöfen mit Lobgesang!"

Eine Bauordnung der Monarchie bewahrte den Wiener Stadttempel vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten

Während in der Pogromnacht des 9./10. November 1938 alle anderen der über 130 Wiener Synagogen und Bethäuser in Brand gesteckt wurden, blieb die Wiener Hauptsynagoge als einzige verschont. Der Tempel war so eng mit den umstehenden Mietshäusern verbunden, dass ein Brand diese gefährdet hätte. Der Innenraum wurde aber entweiht, verwüstet und später als Sammellager für die Wiener Juden missbraucht, die dann deportiert und im Holocaust ermordet wurden. Eine im September 1988 enthüllte Gedenktafel in der Eingangshalle erinnert daran.

Ab Herbst 1945 waren in der vorerst provisorisch renovierten Synagoge wieder Gottesdienste möglich. Am 14. August 1949 wurden hier die Särge von Theodor Herzl und seinen Eltern sowie seiner Schwester unter der Fahne Israels vor ihrer Überführung nach Israel aufgebahrt. 1963 wurde der Stadttempel durch Otto Niedermoser renoviert und offiziell wiedereröffnet.

Terroranschläge 1979 und 1981

Am 22. April 1979 ließ die palästinensische Extremistengruppe "Adler der Revolution" (As-Saika) im Hof der Synagoge ein halbes Kilogramm Plastiksprengstoff explodieren. Am 29. August 1981 verübten zwei schwer bewaffnete Terroristen der palästinensischen "Fatah Revolutionärer Rat" einen Anschlag auf den Stadttempel, diesmal mit zwei Toten und 21 teils Schwerverletzten.
Noch heute wird der Stadttempel, wie andere jüdische Einrichtungen in Wien, von der Polizei laufend beschützt.

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