Demel
In der ehemaligen Wiener k.u.k.-Hofzuckerbäckerei im Ersten Bezirk gab es nicht nur köstliche Süßigkeiten ...
ÖsterreicherInnen lieben die Gemütlichkeit und die Geselligkeit. Die Wiener Kaffeehauskultur ist bis heute über die Grenzen hinaus bekannt. Das Kaffeehaus ist aber nicht nur ein Ort, an dem sich Menschen zum Plaudern treffen, sondern auch der Raum, in dem Geschäfte gemacht, Vereinbarungen geschlossen und Intrigen gesponnen werden.
Im Demel wurde immer auch Politik gemacht
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gab es unterschiedliche Kaffeehäuser, in denen Politik gemacht wurde. Die Treffen verlagerten sich immer näher zum Parlament und zum Rathaus hin, vom Café Central in der Herrengasse und dem Café Griensteidl am Michaelerplatz etwa ins Café Eiles und – vor allem – ins Café Landtmann. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus wurden Kaffeehäuser als Treffpunkt für WiderstandskämpferInnen genutzt — und waren somit auch von Bedeutung für das Spitzelwesen und die Gestapo selbst. In ZeitzeugInnenberichten wird auch das Café Viktoria, das sich damals in der Nähe des Morzinplatzes befand, immer wieder erwähnt.
Der Demel – ein Kaffeehaus mit besonderem Stellenwert
In diese klassische Tradition fügt sich auch das Café Demel. Es blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück, 1786 gegründet. Seit jeher war der Demel ein beliebter Treffpunkt der Politik, der Aristokratie und des Wiener Bürgertums. Regelmäßig tauschte man sich über politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen aus.