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Heinrich Gross (1915-2005)

Heinrich Gross (1915-2005)

Heinrich Gross war als Arzt am "Kinder-Euthanasie-Programm" in der Klinik "Am Spiegelgrund" (heutiges Otto-Wagner-Spital) beteiligt. Zwischen 1940 und 1945 wurden dort geistig und körperlich behinderte Kinder sowie verhaltensauffällige Jugendliche medizinischen Versuchen ausgesetzt, die häufig schwere Folgen hatten bzw. zum Tod führten.

Die Ergebnisse der durchgeführten Versuche verwendete Gross nach der NS-Zeit für zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. Er wurde der meistbeauftragte Gerichtspsychiater Österreichs. In dieser Rolle traf Gross auf den "Spiegelgrund"-Überlebenden Friedrich Zawrel. Zawrel erkannte den Arzt wieder und begann die Öffentlichkeit auf das Vorleben des Arztes aufmerksam zu machen.

Trotz Zawrels Bemühungen wurde Gross nicht strafrechtlich belangt, da sich die Staatsanwaltschaft weigerte, ihn des Mordes anzuklagen – und Totschlag inzwischen verjährt war. Erst 1997 kam es zur Mordanklage. Im Laufe der Verhandlung wurde Gross jedoch wegen Demenz für verhandlungsunfähig erklärt. Im Jahr 2005 verstarb er ohne je rechtmäßig verurteilt worden zu sein.

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