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Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah

Zum Gedenken an die mehr als 65.000 österreichischen Juden und Jüdinnen, die in der Zeit von 1938 bis 1945 von den Nationalsozialisten ermordet wurden

Auf Initiative von Simon Wiesenthal errichtete die Stadt Wien im Jahr 2000 das Holocaust-Mahnmal, gestaltet von der britischen Bildhauerin Rachel Whiteread. Mit den archäologischen Funden der mittelalterlichen Synagoge entstand die Idee, Mahnmal und Ausgrabungen zu einem Erinnerungskomplex zu vereinen.

Ausgraben und erinnern

In einem unterirdischen Schauraum sollte mittelalterliches jüdisches Leben in Wien dokumentiert werden. Außerdem errichtete das Jüdische Museum 1997 im Misrachi-Haus am Judenplatz 8 eine Außenstelle für Ausstellungen zur Dokumentation des jüdischen Lebens im Mittelalter und es wurde eine Datenbank mit den Namen und Schicksalen der österreichischen Holocaustopfer eingerichtet.

Das Mahnmal stellt eine nach außen gekehrte und hermetisch abgeschlossene Bibliothek dar. Die Regale des Mahnmals sind mit scheinbar endlos vielen Ausgaben ein und desselben Buches bestückt, die für die große Zahl der Opfer und ihre Lebensgeschichten stehen. Der Inhalt der Bücher bleibt verborgen. Die Flügeltüren, welche die Möglichkeit eines Kommens und Gehens andeuten, sind nicht zu öffnen.

Namen und Schicksale holen österreichische Holocaustopfer aus der Anonymität

Einen wesentlichen Punkt lässt das Denkmal letztlich offen: Die Frage nämlich, in welchem Verhältnis die jüdischen Verfolgten zur österreichischen Mehrheitsbevölkerung standen – und umgekehrt. Im elektronischen Gedenkbuch, das vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) geführt wird, sind bis heute ca. 400.000 Datensätze zu jenen 65.000 jüdischen Österreicherinnen und Österreichern gesammelt, die zwischen 1938 und 1945 in Österreich durch Mord oder Selbstmord ums Leben kamen, aus Österreich deportiert wurden oder als Flüchtlinge in anderen europäischen Staaten von den nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen eingeholt wurden.

Mit biographischen Eckdaten, Deportationsdatum, Deportationsort sowie — wo dies möglich war — dem Todesdatum werden die Opfer aus der Anonymität geholt. Eine Multimediadokumentation informiert über die Orte und näheren Umstände dieses Genozids. Ein Versuch, der von Kritikern bemängelten Unzugänglichkeit und Abstraktheit dieses Denkmals zu begegnen.

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